XIONEER VXL 90 DER ALLROUNDER

Das lösliche Stützmaterial Xioneer VXL 90 wurde speziell für den Einsatz in dem
additiven Verfahren Fused Filament Fabrication (FFF) entwickelt. Der FFF Drucker
muss in der Lage sein, mehrere Materialien verarbeiten zu können.
Es handelt sich dabei nicht um einen weiteren PVA/PVOH/BVOH-Typ. Anders als
diese, rein wasserlöslichen Stützmaterialien, ist unser Material in einer milden
Lauge löslich. Dadurch ist es weniger feuchteempfindlich, lagerstabil und bietet
eine gleichbleibend gute Druckqualität. Dies verhindert fehlgeschlagene Drucke
durch verstopfte Druckdüsen und spart Material. Zudem zeichnet sich unser
Material durch eine hohe Schmelzestabilität sowie starke Haftung, unter anderem
zu Modellmaterialien wie TPU, ABS, ASA, PCTG oder PET(G) aus. Die
Temperaturbeständigkeit des VXL 90 Stützmaterials eignet sich für einen Einsatz
in beheizten Bauräumen
 

Handling und Lagerung

•Wie nahezu jeder Thermoplast nimmt das VXL 90 Stützmaterial bei Kontakt
zu Luft langsam geringe Mengen Feuchtigkeit auf. Es befindet sich bei
Lieferung in einem verschweißten Aluverbundbeutel. Je nach Spulengröße
werden mehrere Trockenbeutel beigelegt, um die Feuchtigkeit in dem
Beutel auf einem niedrigen Niveau zu halten. Die Lagerdauer wurde dabei
auf max. 1 Jahr ausgelegt.
• Der Aluverbundbeutel ist mit einem Druckverschluss versehen. Bitte geben
Sie die Filamentspule nach Gebrauch wieder zurück in den Beutel und
verschließen diesen sorgfältig. Damit wird eine unerwünschte
Feuchteaufnahme wirksam verhindert. Bei Bedarf können Sie die
Trockenbeutel jederzeit durch Trocknung bei 80 °C für vier Stunden
regenerieren.
• Im Idealfall besitzen Sie eine Lagerbox, aus welcher Sie das Filament trocken
zuführen. In diesem Fall können Sie das Filament auch in dem Trockengerät
lagern und müssen es nach Gebrauch nicht in den Aluverbundbeutel
zurückgeben. 

Druckparameter:

Empfohlene Parameter bei Verwendung einer 0,4 mm Düse

Verarbeitung

•Die Verwendung von Breakaway-Support ist häufig mit einer aufwändigen
Parameteroptimierung verbunden. Die Herausforderung besteht darin, eine
möglichst gute Oberfläche bei gleichzeitig niedriger Anbindung zu erzielen.
Vielfach wird ein Luftspalt zwischen letzter Support- und erster
Modellschicht vorgesehen. Bei löslichen Stützmaterialien ist dies nicht
erforderlich und ermöglicht dadurch hervorragende Oberflächen an den
Anbindungsstellen zwischen Stütz- und Modellmaterial. Die Oberfläche wird
umso besser, je dichter das Stützmaterial an der Anbindungsstelle gedruckt
wird, d.h. je größer die tatsächliche Kontaktfläche dort ist.

•Sollten Sie bereits die idealen Einstellungen für das Drucken von PET(G) auf
Ihrer Maschine gefunden haben, können Sie diese Einstellungen als
Grundlage für erste Drucktests mit unserem Stützmaterial VXL 90 nutzen.
Üblicherweise sind mit Ausnahme der Temperatur typische PET(G)-
Parameter auch für den Druck mit VXL 90 geeignet.
• Ein beispielhafter Parametersatz für VXL 90:
o Düsendurchmesser: 0,4 mm
o Strangbreite: 0,4 mm
o Schichtstärke: 0,3 mm
o Druckgeschwindigkeit: 50 mm/s bzw. 6mm³/s
o → Düsentemperatur: 230 °C

• Das Beispiel soll lediglich zur Orientierung dienen. Die Düsentemperatur ist
stark abhängig von der Druckgeschwindigkeit, der Spurbreite, der
Schichtstärke und der Bauraum-/ Druckbetttemperatur. Auch Parameter
wie Retraction sind abhängig vom Druckeraufbau (direct drive vs. Bowden).
Ändern Sie die Parameter gegebenenfalls entsprechend Ihren
Randbedingungen und bevorzugten Druckeinstellungen ab.

• Die Haftung auf verschiedenen Substraten ist vergleichbar mit ABS. Nutzen
Sie daher eine Bauplatte, mit der Sie für ABS gute Hafteigenschaften
ermittelt haben. Insbesondere geeignet sind Bauplatten mit PI („Kapton“)
oder besser PEI („Ultem“) als Substrat. Nutzen Sie gegebenenfalls einen
zusätzlichen Haftvermittler. Idealerweise hat Ihr Drucker eine
Bauraumbeheizung, die auf bis zu 80 °C eingestellt werden kann.
Andernfalls sollten Sie eine Druckbetttemperatur (= tatsächliche
Oberflächentemperatur) von 70 – 90 °C einstellen.

• Kunststoffe besitzen im Allgemeinen eine bestimmte Verweilzeit in einem
beheizten Extruder, welche bei Überschreitung zu einer thermischen
Schädigung führen kann. Eine Abkühlung der Düse während einer
Inaktivität ist bei VXL 90 üblicherweise nicht nötig. Sollte die Düse abgekühlt
worden sein, heizen Sie diese vor dem jeweiligen Einsatz auf die gewünschte
Drucktemperatur. Dies verhindert zudem ein unerwünschtes Nachtropfen
der inaktiven Düse.
 

Auflösen des Stützmaterials:

Das VXL 90 Stützmaterial zeigt eine sehr gute Haftung, unter anderem zu
TPU, ABS, ASA, PCTG oder PET(G). Dies dient der Verhinderung einer
Delamination vom Modellmaterial. Um die Lösedauer zu reduzieren, können
Sie einen Teil der Stützstruktur auch mit geeigneten Hilfsmitteln entfernen.
Achten Sie dabei auf das Tragen von Schutzhandschuhen um
Schnittverletzungen zu vermeiden sowie auf dichtschließenden
Augenschutz. Vermeiden Sie das mechanische Entstützen jedoch bei
filigranen Strukturen, um das Modell nicht zu beschädigen. Bitte verwenden
Sie zum vollständigen Entstützen abschließend immer ein Lösebad.

Materialeigenschaften VXL 90 Stützmaterial: